Neues Jahr, neues Glück: Evolution statt Revolution
Wieder einmal ist ein Jahr vorüber und ein neues steht bevor.
AV-Insider dankt seinen Lesern und Followern und für das Interesse und wünscht alles nur erdenktlich Gute.
Die im letzten Jahr geringe Berichtfrequenz auf dieser Website spiegelt wider, was wirklich am Markt an nennenswerten Fortschritten und Neuerungen passierte – wenig.
2016 hatte Beta-Test-Charakter
Das Thema HDR hat mit dem Problem zu kämpfen, dass es kein Heim-Display gibt, dass dieses auch nur annähernd originalgetreu wiedergeben kann – und kann daher aktuell schon fast als noch nicht viel mehr als eine Marketingblase bezeichnet werden.
Die Ultra HD Blu-ray verkauft sich zwar bisher besser als seinerzeit die Blu-ray im ersten Jahr, hat jedoch mit eher experimentellem Mastering und laschen Abnahmekriterien zu kämpfen, was von Disc zu Disc gewaltige Bildqualitätsschwankungen zur Folge hat, geben die Studios doch selber zu, erst Erfahrungen mit HDR & Co. sammeln zu müssen.
Böse Zungen behaupten gar, die Primärfarben auf den Discs hätten falsche Koordinaten (und damit falsche Farbtöne), weil es kaum Masteringmonitore gibt, die den vollen Farbraum abdecken – nicht jedes Studio investiert in den derzeitigen (teuren) Referenzmonitor „Dolby Pulsar“, wenn es nicht muss.
Hoffnung auf Besserung – wenn auch nicht auf Lösung
2017 wird es ähnlich sein – aber immerhin wird es Schritte hin zur originalgetreuen 4k/HDR-Wiedergabe zu Hause geben.
Freuen dürfen sich Heimkinofreaks in den nächsten 12 Monaten u.a. auf höhere Helligkeiten der Displays, die den derzeit bei HDR10 zumeist auf 4000 Nits gemasterten Inhalten dann bei der Wiedergabe wieder ein Stückchen näher kommen dürften, als die derzeitigen Spitzenmodelle (Sony Z9 mit max. 2000 Nits).
Dolby Vision wird Einzug auf Ultra HD Blu-rays erhalten, erste Player gibt es bereits (Oppo UDP-203, Dolby Vision per Firmware-Update im ersten Quartal ist bestätigt, ausführlicher Bericht folgt) oder stehen kurz vor Release (LG), erste Discs folgen in der ersten Jahreshälfte.
Damit dürfte sich auch das Bild-Mastering der Discs verbessern, da Dolby hier strenge Vorgaben hat, ganz anders als beim offenen Standard HDR10, den quasi niemand überwacht.
Das Thema OLED wird auf der kommenden CES (die ab dem 03.01. in Las Vegas stattfindet) stärker denn je vertreten sein, erwartet werden u.a. diverse neue TVs von Panasonic und erstmals Sony (beide mit LG Displays). Ob auch diese Geräte bereits Panels der 7. Generation nutzen werden, oder ob diese den ebenfalls zu erwartenden neuen LG-eigenen OLED-Fernsehern vorbehalten bleiben werden, wissen wir in wenigen Tagen.
Nach der Übernahme des Quantum-Dot-Marktführers QD-Vision wird Samsung dieses Thema weitertreiben, dem das größte Potenzial für die Darstellung größerer Farbräume (DCI-P3 und BT.2020) zugeschrieben wird, und neue Geräte vorstellen – eventuell sogar erste Prototypen der selbstleuchtenden Variante „QLED“, die als mögliche Nachfolgetechnologie zu OLED gehandelt wird.
Letztendlich dürfte es (endlich) auch mehr AV-Verstärker/-Receiver mit voller 11-Kanal-Verstärkerbestückung für Dolby Atmos und DTS:X geben, auch wenn diese, aufgrund des Materialaufwandes, den hochwerten Preisklassen vorbehalten sein dürften – was den wahren Freak aber natürlich nur noch neugieriger macht.
AV-Insider wird über diese Themen, sowie weitere, sofern interessant, natürlich berichten, aber nach wie vor nicht jeden letztlich unwichtigen Marketinghype beleuchten. Im Gegenteil allerdings das eine oder andere klarstellende Special zu bestimmten Technologien beisteuern, damit Sie diese und deren Relevanz besser verstehen und einordnen können.
In diesem Sinne – bis bald!