Release Ende des Jahres – inkl. Dolby Vision?
Viele hofften, dass auf der diesjährigen CEDIA (13. bis 17. September in Dallas, Texas, USA), DER jährlichen Fachmesse für Heimkino und Heimautomation, gleich zwei Bomben platzen würden:
Sowohl die Enthüllung von Dolbys HDR-Format Dolby Vision für zu Hause (mehr dazu hier), als auch die Vorstellung erster Discs und Player, die davon Gebrauch machen.
Auch wenn großes offizielles Brimborium ausblieb, konnten viele Kollegen aus der Szene doch interessante Infos zusammentragen.
Einige davon lassen hoffen, andere dürften sich als Dummfug herausstellen. Schauen wir uns die Puzzlestücke an:
- Das Online-Magazin Audioholics hat Oppo-Entwickler Jason Liao interviewt. Dieser gibt Preis, dass Oppos erster UHD-BD-Player UDP-203 heißen und sehr wahrscheinlich Ende dieses Jahres erscheinen wird. Preislich kann man noch nichts Finales sagen, hofft aber, „nicht höher als das aktuelle Modell BDP-103 zu liegen“.
- Unter dem gleichen Link von Audioholics heißt es, dass der Player, anders als der BDP-103 und BDP-103D, zumindest bei Release, keinerlei Apps (Netflix, Tidal & Co.) bieten wird, es wird ein reiner, dafür sehr stabil und zuverlässig laufender Player werden, der sein Augenmerk auf Wiedergabe, Formatvielfalt und Scalingqualität legen wird.
- David Katzmaier, C-Net-Redakteur, twitterte am 12.09., dass im ersten Halbjar 2017 mit ersten Dolby Vision kompatiblen Geräten und Discs zu rechnen sei.
- Jason Liao spricht im obigen Interview mit Audioholics davon, dass der Oppo UDP-203 HDR „in HDR10 und anderen Geschmacksrichtungen“ unterstützen wird.
- In der geschlossenen Facebook-Heimkinogruppe „Digital Dimensions Home Theater“ postet ein User eine Antwort von Oppo, die er auf persönliche Nachfrage per E-Mail erhalten hat, in der der Hersteller bestätigt, dass der kommende Player Dolby Vision und HDR10 unterstützen wird.
Wirft man all diese Aussagen in einen Topf und rührt kräftig um, so können beim Abschmecken eigentlich nur zwei preisliche Szenarien herauskommen:
- Der Player wird (in dem Fall als erster Player überhaupt) Dolby Vision unterstützen und die Nachfolge des aktuellen BDP-103D antreten, der derzeit für ca. 800,- US-Dollar angeboten wird. Somit wäre ein finaler Verkaufspreis zwischen 800,- und 1000,- US-Dollar realistisch (und angemessen).
- Der Player wird, aufgrund der im Vergleich zum BDP-103D fehlenden Apps und des fehlenden Darbee Post-Processings, eher zum Preis des ausgelaufenen BDP-103 (ohne „D“) angeboten, was dann 499,- US-Dollar bedeuten würde.
Ich persönlich glaube eher an ersteres Szenario, auch wenn aktuell im Netz überall die 499,- US-Dollar kursieren, aber letztendlich niemand weiß, wo dieser Preis überhaupt herkommt – jedenfalls nicht von Oppo.
Es wäre, gerade für eine High-Ende-Marke, schwierig, wenn nicht gar fatal, eine neue Gerätegeneration mit erweiterten Fähigkeiten günstiger anzubieten als die vorherige, ohne dass der Qualitätseindruck beim Kunden leidet – es macht einfach misstrauisch, wenn man angeblich bessere Technik zu einem deutlich günstigeren Preis angeboten bekommt.
Letztendlich bleibt aber vorerst nur: Abwarten.
Oppo hat übrigens für alle, die auf dem Laufenden bleiben wollen, sogar eine offizielle Teaser-Website für den UDP-203 online gestellt, auf der man sich registrieren und auf dem aktuellen Stand halten lassen kann.
In Deutschland wird das Gerät u.a. bei Grobi TV in Kaarst erhältlich sein, die auf Wunsch auch schon Vorbestellungen annehmen – allerdings derzeit auch noch ohne Preis- und genauere Terminangabe.
UPDATE:
Laut diverser Quellen ist die Hardware für Dolby Vision definitiv an Bord, in Form eines gemeinsam mit Mediatek entwickelten SoC („System on a Chip“) und der Player befindet sich gerade in der Zertifizierungsphase.
Es könnte somit passieren, dass Dolby Vision erst später als Software-Update nachgereicht wird, auch wenn Oppo klargemacht hat, dass man kein Interesse daran hat, ein unausgereiftes Produkt vorschnell auf den Markt zu werfen.
Wenn entsprechende Software in Form von Filmen aber sowieso erst irgendwann innerhalb des nächsten Dreivierteljahres veröffentlicht wird, wäre eine derartige Updatepolitik definitiv zu verschmerzen.