Neues Produktionswerk wird vorerst nicht gebaut
Der Website Nikkei Asian Review zufolge hat Samsung Pläne für ein großes neues Produktionswerk für OLED-TV-Panels auf Eis gelegt, das ursprünglich bis zum Jahresende fertiggestellt werden sollte.
Bisher fertigt Samsung die (noch geringen) Stückzahlen seiner aktuellen OLED-TV-Panels in einer kleinen Anlage in seinem Tang-jeong-Komplex. Die ersten Fernsehgeräte mit organischen Leuchtdioden, die sogar auf biegsame Trägermaterialien aufgebracht werden können, kamen im letzten Jahr von LG und Samsung auf den Markt.
Der aufwändige und komplizierte Produktionsprozess und die daraus resultierenden geringen Yield-Raten (nur wenige, der produzierten Panels sind fehlerfrei) bedingen momentan allerdings die noch absurd hohen Verkaufspreise von Fernsehern mit der neuen Technik: 8.000,- bis 10.000,- Euro für ein 55″ Gerät sind selbst die wenigsten Enthusiasten zu zahlen bereit, auch wenn die Bildqualität konkurrenzlos ist. Zumal die Technik auch noch mit Kinderkrankheiten, wie ungleichmäßiger Abnutzung der einzelnen Sub-Pixel (blau altert schneller als rot und grün) zu kämpfen hat.
Weltweit wurden daher 2013 laut des U.S.-Marktforschungsinstituts DisplaySearch insgesamt gerade einmal 4.400 OLED-TVs verkauft.
Nicht zuletzt, weil Konkurrent LG Electronics weiter massiv in den Bau von OLED-Fertigungsstätten und der Etablierung der Technologie im TV-Segment investiert, und sich auch Panasonic nach aktuellem Stand spätestens 2015 anschickt, mit eigenen TVs, die auf der hauseigenen „All-Printing-Method“ basieren, auf den Markt zu drängen, wird Samsung weiter an OLED forschen, sich aber vorerst auf kleinere Displays für z.B. Smartphones konzentrieren, hierfür eventuell neue Produktionsstätten errichten und wahrscheinlich bis auf Weiteres auch keine neuen OLED-TV-Modelle auf den Markt bringen.
Branchen- wie auch Industrie-Insider hatten bereits auf der diesjährigen CES in Las Vegas im Januar prognostiziert, dass OLED-TV-Geräte erst frühestens in 4-5 Jahren den Massenmarktdurchbruch schaffen dürften, u.a. aufgrund der o.g. Produktionsprobleme und der dadurch auch mittelfristig wohl nur schwer in den Griff zu bekommenden Produktionskosten.