Samsung stellt Plasmaproduktion ein

Am 30. November ist Schluss

Nach Pioneer und Panasonic zieht sich nun mit Samsung innerhalb von fünf Jahren der dritte namhafte Fernsehhersteller aus der Plasmatechnologie zurück. Fujitsu, Hitachi und Philips hatten dies bereits lange zuvor getan.
Die offizielle Begründung von Samsung lautet, ähnlich wie vor ca. einem Dreivierteljahr bei Panasonic, man reagiere auf die Entwicklungen des Marktes, der kaum mehr Nachfrage nach Plasmafernsehern verzeichne.

Marketing und Unwissenheit als LCD-Verbündete

Dies entspricht sogar der Wahrheit, denn tatsächlich haften der Plasmatechnik in der breiten Öffentlichkeit eigentlich nur negative Attribute an: „Stomfresser“, „veraltete Technik“, „schlechte Bildqualität“, „nicht mehr zeitgemäß“. Das Marketing der LCD-Fraktion, gepaart mit dem de Facto stärkeren Hellraumkontrast der Flüssigkristallbildschirme, haben es geschafft, das Interesse an Plasmabildschirmen immer weiter abnehmen zu lassen.
In Wahrheit war und ist Plasma die bisher beste Bildschirmtechnologie gewesen: Bester Schwarzwert, beste Bewegungsschärfe (bei LED/LCD- und selbst OLED-Fernsehern bricht die Full-HD-Auflösung bei Bewegung auf ca. ein Drittel ein!), pixelgenaues Dimmen dank selbstleuchtender Pixel und absolute Blickwinkelstabilität – bisher einzigartig.
„Veraltet“ ist faktisch die LCD-Technik, wurde diese doch ursprünglich schon 1936 entwickelt, ab den 1960er Jahren für Uhren- und Taschenrechnerdisplays verwendet, aber als „für Fernseher ungeeignet“ betrachtet. Plasma hingegen wurde 1964 speziell für Bildschirme entwickelt und kam ab ca. 1996 in Fernsehern zum Einsatz.
Der „deutlich höhere Stromverbrauch“ beläuft sich bei normaler Nutzung auf ca. 5,- Euro mehr im Monat, was bei den meisten Bildqualitätsgourmets die Kaufentscheidung nicht beeinflusst.

Nur ein Hersteller macht noch weiter

De Facto ist LG Electronics damit der letzte Hersteller, der noch nicht angekündigt hat, Plasma fallen zu lassen. Allerdings muss man sagen, dass dieser bei Plasmafernsehern bisher qualitativ noch niemals Maßstäbe setzen konnte und dort eher vom guten Ruf von Pioneer, Panasonic und vielleicht noch Samsung profitierte, denen man dann den einen oder anderen preisbewussten Kunden abluchste, da dieser glaubte Plasma sei gleich Plasma und er würde bei LG für deutlich weniger Geld die gleiche Qualität bekommen, was natürlich pures Wunschdenken war/ist.
Die LG-Plasmas bestachen und bestechen weder durch herausragend gute Schwarzwerte, noch durch hohe Bewegungsschärfe – diese bewegt sich durch den teilweisen Einsatz von reinen 60Hz-Panels sogar, zumindest bei 50Hz-Inhalten (wie Fernsehen), unter der billigster LCD/LED-TVs!
Einzig die Blickwinkelstabilität ist sämtlichen Plasmafernsehern gemein.

Sowieso dem Tode geweiht

Fairerweise muss man anführen, dass Plasmazellen, zumindest ohne weitere Forschung und Entwicklung, derzeit nicht beliebig verkleinert werden können, weswegen es z.B. auch niemals Full-HD-Plasmas unter 42″ gab – und weswegen die Plasmatechnik für den aktuellen neuen Hype, nämlich 4k Ultra HD, nicht geeignet gewesen wäre, zumindest nicht unterhalb von 84″, und damit nicht für derzeit heimtaugliche (und irgendwie bezahlbare) Größen. Ich bin mir zwar sicher, dass man dieses Problem mit weiteren R&D- („Research & Development“) Investitionen in den Griff bekommen hätte, doch hätte all das nichts gebracht, wenn die Geräte am Ende niemand gekauft hätte, wonach es aufgrund der quasi nicht mehr vorhandenen Nachfrage des Massenmarktes leider aussah. Somit rechne ich auch damit, dass letztlich auch LG schließlich nicht um den Ausstieg aus Plasma herumkommt – evtl. sogar ebenfalls noch in diesem Jahr.

Bildqualität zu Hause sinkt somit vorerst wieder

Da es nun also vorerst nur noch LCD-/LED-TVs (faktisch ist beides dasselbe) und erste (überteuerte und unausgereifte) OLED-Bildschirme zu kaufen geben wird, sinkt der Maßstab der zu Hause erreichbaren maximalen Bildqualität nun also erst einmal wieder – 4k Ultra HD hin oder her, Auflösung alleine macht noch kein gutes Bild.
Der Hoffnungsträger für die Zukunft – und auch die einzige Technologie, die, wenn irgendwann ausgereift, das Zeug hätte, Plasma bildqualitativ zu überbieten – heißt daher OLED.
Bis diese aber am Markt wirklich eine Rolle spielt, werden wir uns, davon bin ich persönlich überzeugt, im nächsten Jahrzehnt befinden.
Wer also JETZT einen wirklich guten Fernseher sucht, kann nur noch im LCD-/LED-Segment suchen.

Die verschiedenen Bildschirmtechnologien im Überblick.
Plasma schneidet hier mit am Besten ab und liegt in Sachen Bewegungsschärfe (hier nicht mit aufgeführt) sogar vor aktuellen OLED-Displays.
Für umfassende Informationen zu Thema empfehle ich diesen Beitrag

Letzte Panasonic-Plasmas als Schnäppchen sichern!

Oder er sichert sich einen der letzten Panasonic-Plasmas, die sich derzeit, z.T. zu wahren Schnäppchenpreisen, im Ausverkauf befinden (und wohl spätestens in den nächsten 2-3 Wochen endgültig vergriffen sein werden):
Das Flaggschiff, und laut eigener Aussage von Panasonic, sowie der nahezu der gesamten weltweiten Fachpresse, „der beste Fernseher, den Panasonic jemals gebaut hat“, den 152 cm großen TX-P60ZT60E, der eigentlich eine unverbindliche Preisempfehlung von 4500,- Euro hat, bekommt man aktuell schon für 2500,- bis 3000,- Euro, das Modell darunter, den 165 cm großen TX-P65VTW60 (UVP 3999,-) bereits für um die 2000,- Euro!
Selbst für ihre ursprünglichen Preise wurde den Geräten ein überragendes Preis-/Leistungsverhältnis bescheinigt, zu den aktuellen Preisen sind sie die besten Schnäppchen, die es im TV-Bereich wohl für lange Zeit geben wird.
Da heißt es zugreifen!